Elternbrief Nr. 46

Das Berufsleben er forder t einige Umstellung – au ch bei der Kleidung. Der Berufseinstieg Lehrstelle gefunden? Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Berufsausbildung! Mit dem Einstieg in einen Beruf ändert sich für junge Leute einiges. Sie müssen sich anpassen, Erwartungen erfüllen und mit Anforderungen zurechtkommen, auch wenn ihnen diese befremdlich, anstrengend oder schlichtweg wie eine Zumutung erscheinen. Auszubildende müssen sich mit unbekannten Menschen und neuen Aufgaben vertraut machen und sich innerhalb eines Betriebs, einer Firma oder eines Amtes zurechtfinden. Sie sind am unteren Ende einer Hierarchie angesiedelt und müssen sich erst langsam hocharbeiten. Anders als in der Schule wird von ihnen erwartet, dass sie die Autorität anderer respektieren und über deren Anweisungen nicht lange diskutieren. Auch was den allgemeinen Umgang betrifft, müssen junge Menschen im Beruf oft umdenken. Keine Lust, den Chef zu grüßen? Unangenehme Kunden pampig anreden? Keine Chance. Was im Schulalltag keine allzu unangenehmen Folgen hatte, kann im Berufsleben spürbare Konsequenzen haben. Auch bei der Kleidung müssen die Jugendlichen nun umdenken. Sicherheitsschuhe auf dem Bau, Einheitskleidung in den Arztpraxen, Uniformen in Hotels oder Gaststätten – ein gewisser Dresscode ist vielerorts vorgeschrieben. Jeans, tief ausgeschnittene Oberteile oder verwegene Frisuren sind selten gern gesehen. Bei all diesen Veränderungen ist es kein Wunder, wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn abends müde und abgespannt nach Hause kommt. Denn nicht nur das, was der Auszubildende lernen muss, ist anstrengend, sondern auch das „Drumherum“. Zeigen Sie darum gerade am Anfang der Berufsausbildung Verständnis für Ihre Große oder Ihren Großen und unterstützen Sie sie. Hören Sie ihnen zu, wenn sie von der Arbeit berichten und trösten Sie sie, wenn sie einmal frustriert nach Hause kommen. Übrigens: Jeder fünfte Auszubildende in Deutschland bricht seine Ausbildung vorzeitig ab, ein Drittel davon findet keine Anschlussausbildung. Wenn Ihr Kind also „hinschmeißen“ will, versuchen Sie gegenzusteuern. Motivieren und bestärken Sie Ihren 8

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