Elternbrief Nr. 44

Schwänzen steckt an. Schule schwänzen Macht nicht jeder hin und wieder blau? – So fragen viele, wenn es um Schulschwänzer geht. In der Tat gibt es kaum einen Erwachsenen, der in seinem Leben nicht wenigstens ein Mal einer ungeliebten Unterrichtsstunde ferngeblieben wäre. Doch es gibt Kinder und Jugendliche, die über ganze Wochen hinweg nicht mehr in der Schule auftauchen. Sie laufen Gefahr, dadurch den Anschluss zu verlieren. Notorische Schwänzer kommen schulisch über kurz oder lang ins Hintertreffen. Wenn sie denn einmal anwesend sind, können sie dem Unterricht nicht mehr folgen, sind frustriert und bleiben dann erst recht weg. Sie rutschen so eher unabsichtlich in eine typische „Schulschwänzer-Karriere“. Der Kontakt mit anderen jugendlichen Schulverweigerern verstärkt dieses Verhalten noch. Langfristig verbauen sich die jungen Menschen damit ihre Zukunft. Denn oft schaffen sie keinen Schulabschluss und bekommen deshalb auch keinen Ausbildungsplatz. Doch was steckt eigentlich dahinter, wenn Jugendliche hartnäckig die Schule schwänzen? Die Pädagogen unterscheiden verschiedene Gruppen von Schulverweigerern: Eine große Gruppe von Jugendlichen hat häusliche Probleme. Sie sind dadurch so gefordert, dass ihnen die Kraft zum Lernen fehlt. Auch ihre Eltern haben mittlerweile resigniert und sehen keine Möglichkeit, auf ihr Kind einzuwirken. Dann gibt es Schülerinnen und Schüler, die in der Schule soziale Probleme haben. Sie werden gemobbt und ausgegrenzt, leiden sehr darunter und meiden deswegen die Schule. Eine dritte Gruppe bilden die schwierigen und auffälligen Schüler mit schlechten Schulleistungen. Ihnen fehlt es in der Schule an Erfolgserlebnissen, und oft werden sie aufgrund ihres Verhaltens getadelt oder bestraft. Bei dieser Gruppe können auch psychische Probleme die Ursache für das 8

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