Elternbrief Nr. 4

zu Ihnen macht Das Ver trauen Ihr Kind mutig. Mobiler, aber ängstlicher Wenn Ihr Kind lernt, sich im Raum zu bewegen, entwickelt es nach und nach ein „Raumgefühl“ – ein wichtiger Schritt für seine geistige Entwicklung. Die neu gewonnene Freiheit, sich von Ihnen unabhängig eigenständig bewegen zu können, macht ihm aber auch Angst, weil Ihr Baby Sie als Bezugsperson auch einmal aus dem Blick verliert. Es muss sich Ihrer Anwesenheit deshalb immer wieder neu versichern, zu Ihnen zurückkommen, Blickkontakt aufnehmen und sich Bestätigung holen, bevor es wieder selbstständig die Welt erkundet. Was Ihnen vielleicht wie ein Rückschritt erscheinen mag, nämlich die ungewohnte Ängstlichkeit und Anhänglichkeit Ihres Babys, nachdem es doch schon längere Zeit so selbstständig war, ist in Wirklichkeit ein Riesenfortschritt. Die Bindung, die es bis zu diesem Zeitpunkt zu Ihnen aufDie Fremdelphase: „Wer bist du, ich kenn dich nicht!“ In der sogenannten Fremdelphase lernt ein Kind nicht nur, zwischen „vertraut“ und „fremd“ zu unterscheiden, es lernt auch, sich zu schützen. Die Bindung an die Eltern wird stärker. Nehmen Sie die Gefühle Ihres Kindes ernst. Lassen Sie es nicht allein und sorgen Sie dafür, dass immer eine vertraute Person in seiner Nähe ist. Kinder, die fremdeln, suchen die Mutter oder den Vater, sobald diese den Raum verlassen haben. Kinder, die noch nicht fremdeln, brauchen möglicherweise noch mehr Sicherheit und Geborgenheit, damit die Bindung zu ihren Bezugspersonen wachsen kann. Ein zu häufiger Wechsel von Bezugspersonen überfordert nämlich ein Baby und erschwert seine Bindungsfähigkeit. Die Zuverlässigkeit und Verlässlichkeit seiner Bezugspersonen sind die Basis dafür, dass ein Kind sichere und vertrauensvolle Bindungen eingehen kann. 4

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