Elternbrief Nr. 34

Manchmal ist schnelles Handeln sogar geboten. den Kindern noch von den Eltern. Kinder sind dann die unglücklichen Sieger, weil sie den Machtkampf zwar gewonnen haben, was allerdings für sie und ihre Entwicklung gar nicht so gut ist. Die Eltern hingegen resignieren („Hat ja doch keinen Sinn“) – bis zum nächsten Kurswechsel. Deutliche Kurswechsel sind nur dann geraten, wenn wirklich Gefahr im Verzug ist. Wenn Ihr Kind etwa Kontakt mit Menschen hat, die ihm schaden. Wenn Verdacht auf Gewalt oder sexualisierte Gewalt besteht, wenn das Kind Opfer von Mobbing oder Erpressung ist. Oder aber, wenn Ihr Kind selbst – etwa durch einen Ladendiebstahl oder durch eine Rauferei – auffällig geworden ist. Bei solch schwerwiegenden Vorfällen ist es wichtig, schnell zu handeln. In solchen Fällen kann professionelle Unterstützung hilfreich sein. Am besten wenden Sie sich an eine Erziehungsberatungsstelle. Dort bekommen Sie fachkundigen Rat und kompetente Hilfe. Bei ganz normalen Alltagsproblemen hingegen sollten Sie lieber auf weiche Kurswechsel setzen. Erklären Sie Ihrem Kind, warum es so, wie es bisher lief, nicht weitergehen kann. Sie können dabei ruhig auch eigene Fehler eingestehen: etwa, dass Sie nicht aufmerksam genug waren, um zu bemerken, dass da etwas schiefläuft. Versuchen Sie, möglichst klare Regeln vorzugeben, die Ihrem Kind Orientierung geben. Logische Konsequenzen sind allemal besser als Strafen. Eine gewisse Ordnung im Tagesablauf kann vielen Problemen vorbeugen: Hausaufgaben werden nach dem Mittagessen gemacht (oder im Hort), anschließend ist Freizeit. Fernsehen oder am Computer spielen darf Ihr Kind eine Stunde am Tag und nicht mehr. Das Smartphone bleibt zumindest beim Essen, bei den Hausaufgaben und kurz vor dem Zubettgehen ausgeschaltet. Wichtig ist, dass Sie als Eltern konsequent bleiben und diese Vorgaben nicht selbst immer wieder außer Kraft setzen. 12

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