Elternbrief Nr. 29

• • • • • • Nur wenn Ihr Kind sich nicht selbst helfen kann, sollten Sie eingreifen. Wie können Sie helfen? Beobachten Sie Ihr Kind aufmerksam und reden Sie mit ihm. Sprechen Sie es auf Veränderungen an. Wenn Ihnen Ihr Kind von Ausgrenzungen oder Angriffen erzählt, hören Sie ihm zu und zeigen Sie Mitgefühl und Verständnis. Fragen Sie Ihr Kind, wie die Vorfälle genau ablaufen. Selbst wenn es sich um Kleinigkeiten handelt, nehmen Sie sie ernst. So fühlt sich Ihr Kind unterstützt. Fragen Sie Ihr Kind, wie es sich gegenüber den anderen Kindern verhält. Es hat sicher einiges versucht, um diesen unangenehmen Situationen zu entrinnen. Fragen Sie, wie seine Methoden funktioniert haben. War es besser, einfach zu gehen oder sich zu wehren? Überlegen Sie mit dem Kind, welche Lösungsmöglichkeiten es noch geben könnte. Kann es sich mit anderen Kindern in der Klasse anfreunden? Kann es weggehen und die Sticheleien ignorieren? Kann es selbstbewusster auftreten und sich wehren? Hat Ihr Kind einen Lösungsweg ausprobiert, fragen Sie nach, wie es gelaufen ist. Wichtig ist, dass sich Ihr Kind mit Ihnen besprechen kann und sich ernst genommen fühlt. Wenn Ihr Kind die Situation von sich aus nicht lösen kann, sollten Sie sich als Eltern überlegen, selbst einzugreifen. Die Eltern der Kinder anzurufen, die Ihr Kind ausgrenzen und schlecht behandeln, ist keine gute Idee. In der Regel sind diese Eltern ahnungslos und werden auch zunächst einmal ihr eigenes Kind verteidigen. Die Gefahr besteht, dass solch eine Aktion die Situation für Ihr Kind noch verschlechtert, weil sich die anderen Kinder angeschwärzt fühlen und sich rächen. Besser ist es, die Klassenlehrerin oder einen Vertrauenslehrer zu informieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. In manchen Grundschulen sind auch Sozialpädagogen tätig, die mit der Klasse oder einer Gruppe von Kindern an solchen Situationen arbeiten können. Wenn Sie selbst eingreifen wollen, etwa indem Sie die Lehrkraft oder den Elternbeirat informieren, erklären Sie Ihrem Kind, mit wem Sie sprechen werden und halten Sie es über die Gespräche auf dem Laufenden. 6

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