Elternbrief Nr. 29

Die Neuen haben es oft schwer in einer Klasse. Mein Kind wird gemobbt! Wohl jeder Mensch macht im Leben einmal die Erfahrung, in einer Gruppe nicht so anerkannt und beliebt zu sein wie erhofft. Jede Klassengemeinschaft hat eine Art „Hackordnung“: Da gibt es die Meinungsführer und die unauffälligen Mitläufer – und es gibt auch immer wieder Kinder, die von anderen absichtlich ausgegrenzt werden. Warum ist das so? Innerhalb einer Schulklasse gelten (oft unausgesprochene) Regeln. Möchte oder kann ein Schüler oder eine Schülerin sich diesen nicht beugen, ist dies ein willkommener Anlass zur Ausgrenzung. Manchmal genügt auch eine Eigenheit oder Besonderheit, um Kinder zum Beispiel als Streberin oder als Sportversager abzustempeln. Oft ist es auch einfach nur der oder die Neue in der Klasse, die ausgegrenzt wird. Die Grenzen zum Mobbing sind fließend. Das Tückische ist, dass es sich zunächst einmal nur um kleinere Sticheleien handeln kann, die für sich genommen keine große Bedeutung haben müssen. Auf längere Sicht jedoch ist es die Häufung dieser Angriffe, durch die sich Kinder von den anderen ständig abgewertet fühlen. Sie empfinden sich dieser Situation hilflos ausgeliefert. Kinder, die innerhalb einer Gruppe ausgegrenzt werden, haben oft von vorneherein ein geringes Selbstwertgefühl, verhalten sich unsicher und ängstlich, sind manchmal ungeschickt oder hilflos. Wenn sie nun von ihren Mitschülern auch noch gehänselt oder abgewertet werden, sinkt das Selbstwertgefühl noch weiter nach unten. Die Folgen können Lern- und Schulunlust, Konzentrationsstörungen oder absinkende Leistungen sein, manchmal auch Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen. 5

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