Elternbrief Nr. 28

ist ein guter Schutz . Selbstsicherheit Vor Missbrauch schützen Medienberichte über sexuellen Missbrauch von Kindern schockieren immer wieder die Menschen und machen vor allen Dingen Eltern Angst. Und Sie als Eltern haben sich sicher auch schon einmal gefragt: Wie kann ich mein Kind vor solchen Übergriffen schützen? Drei Viertel aller Missbrauchsfälle ereignen sich im sozialen Nahraum. Das bedeutet, dass der Täter oder die Täterin dem Kind bekannt ist. Es kann ein guter Freund der Familie sein, ein Nachbar, ein Betreuer – und auch innerhalb der Familie kommt es leider zu sexuellen Übergriffen. Grundsätzlich ist jeder sexuelle Kontakt zwischen einem Erwachsenen und einem Kind Missbrauch. Kinder tragen niemals die Verantwortung dafür, die erwachsenen Täter tragen hier die alleinige Schuld. So schlimm es auch ist: Kein Kind kann mit hundertprozentiger Sicherheit vor einer solchen Erfahrung, einem solchen Trauma geschützt werden. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind zum Opfer wird, ist umso geringer, je selbstbewusster und ausgeglichener ein Kind ist, je mehr Vertrauen es zu seinen Eltern hat und je mehr Rückhalt es in seiner Familie findet. Kinder, die ihre Selbstsicherheit entwickeln konnten, sind für Täter oft wenig interessant. Gerade bei Missbrauch im engeren Umfeld baut sich der Kontakt zwischen Täter und Opfer ja langsam auf. Und selbstbewusste Kinder stellen für Täter ein zu großes Risiko dar: Sie spüren früher als andere, wenn etwas nicht in Ordnung ist, d. h. wenn ihnen der Kontakt zu einem Erwachsenen irgendwie seltsam vorkommt. Sie können „Nein“ sagen und sind selbstsicher genug zu sagen, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Und sie werden eher als andere mit ihren Eltern reden und darauf vertrauen, dass sie Verständnis und Unterstützung erfahren. Versuchen Sie also, Ihr Kind zu schützen, indem Sie es zu einer starken Persönlichkeit erziehen. Mehr zu diesem Thema lesen Sie im Elternbrief 29. Beratungsangebote finden Sie am Ende dieses Briefes. 7

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