Elternbrief Nr. 28

Nur keine Süßigkeiten als Trostpflaster. die ein wenig länger dauert als es sonst erlaubt ist. Süßigkeiten sind als Trostpflaster problematisch, aber vielleicht können die Lieblingsnudeln zu Mittag, Pfannkuchen am Abend oder saftige Erdbeeren mit Sahne die Lebensgeister Ihres Kindes wieder wecken? Wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen, fragen Sie es auch nach seinen eigenen Vorstellungen, wie es sich wünscht, dass es weitergeht. Wie möchte es zukünftig mit den Kindern umgehen, die es so geärgert haben? Wie kann es den Konflikt mit dem Freund wieder geradebiegen? Sprechen Sie aber nicht zu früh über Lösungen, erst einmal müssen die Gefühle von Ärger und Trauer ihren Platz bekommen. Erst dann ist Ihr Kind offen für Veränderungen. Auch wenn Sie zu wissen glauben, wie eine Lösung aussehen könnte: Drängen Sie Ihrem Kind Ihre Vorstellungen nicht auf, machen Sie Vorschläge, beachten Sie aber auch seine Wünsche. Vielleicht können Sie so gemeinsam einen Plan entwerfen, damit alles wieder gut wird. Doch nicht alles kann man auf diese Weise regeln. Manches im Leben muss einfach betrauert werden. Man kann nichts daran ändern. Dazu gehört auch der Tod eines nahen Menschen. Das ist umso schwerer für Ihr Kind, je mehr Sie selbst vom Tod eines Angehörigen oder Freundes betroffen sind. Sprechen Sie mit Ihrem Kind. Lassen Sie es in seiner Verwirrung und Trauer nicht allein (siehe auch Elternbrief 38). Es gibt auch Kinderbücher, die sich einfühlsam mit dem Tod beschäftigen und ihn für Kinder ein wenig fassbarer machen. Über so ein Buch kommen Sie auch leichter mit Ihrem Kind ins Gespräch. Wenn auch Sie traurig sind: Versuchen Sie Ihre und die Trauer Ihres Kindes anzunehmen. Verstecken Sie Ihre eigene Trauer nicht vor Ihrem Kind, aber zeigen Sie sich nicht so verzweifelt, wie Sie sich vielleicht fühlen. Mit der Trauer können Kinder besser umgehen als mit der Hilflosigkeit und Verzweiflung Ihrer Eltern. Ihr Kind braucht Ihre Zuversicht, dass irgendwie doch wieder alles gut werden wird. 6

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