Elternbrief Nr. 27

wirklich nur die Sind Jungen Sorgenkinder? Kleine Helden „Jungen können nicht still sitzen, sie sind frech und aggressiv und schlagen gerne über die Stränge.“ So oder so ähnlich formuliert waren die gängigen Vorurteile in den letzten Jahren immer wieder zu lesen. Jungen gelten in den Medien gerne als die „Sorgenkinder der Nation“, denn vor allem in der Schule sind sie häufiger auffällig als Mädchen. Sie haben im Vergleich schlechtere Noten und brechen die Schule häufiger ab. Doch hat das wirklich nur etwas damit dazu tun, dass es eben Jungs sind? Und wie geht man mit ihnen am besten um, ohne die gängigen Vorurteile auch noch zu bestätigen? Mädchen haben in den Statistiken schon seit Jahren die Nase vorn. Sie erreichen höhere Schulabschlüsse und sind meist viel zielstrebiger. Mädchen sind oft kommunikativer, kooperationsbereiter und teamfähiger. Jungen dagegen gelten als weniger einfühlsam und noch weniger gesprächsbereit. In einer Welt, in der weibliche Eigenschaften immer mehr Gewicht bekommen, werden „typisch männliche“ Charaktereigenschaften wie etwa Vitalität, Gerechtigkeitssinn, Durchsetzungskraft oder Wettbewerbsfähigkeit immer weniger geschätzt. Jungen haben es zwar oft schwer, sich in der neuen Welt zurechtzufinden, aber besorgniserregend auffällig sind die wenigsten. Verhaltensauffälligkeiten und Schulversagen haben andere Gründe als die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Geschlecht. Sorgenkinder können Jungen wie auch Mädchen sein, die in schwierigen sozialen Verhältnissen aufwachsen müssen. Schmusen noch erlaubt? Obwohl Ihr Kind schon so groß scheint und oft auch sehr erwachsen tut, ist es noch klein und braucht Ihre Zuwendung und Nähe. Wenn Sie gemeinsam lesen, kuscheln Sie sich zusammen auf das Sofa oder neh- men Sie Ihr Kind öfter mal in den Arm. Aber bitte nicht vor versammelter Mannschaft! Das ist nicht nur Jungs peinlich, auch Mädchen wollen oft nicht mehr vor ihren Freundinnen umarmt werden. 5

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