Elternbrief Nr. 25

Sie können auf Dauer Ihr Kind nicht schützen. • • • • • • • • Wenn eine Sucht auf Dauer geheimgehalten wird, so haben die Kinder seelisch und sozial die negativen Folgen zu tragen: Sie leben in ständiger Angst vor Trennung. Sie leiden unter Scham- und Schuldgefühlen. Sie misstrauen ihren Gefühlen, weil sie keine verlässlichen Gefühle kennengelernt haben. Sie leben in steter Überforderung und Anspannung. Sie haben ihre Antennen stets nach außen gerichtet und finden nur schwer zu sich selbst. Sie leiden oft unter Konzentrationsmangel und Ruhelosigkeit Sie sind oft isoliert und können keine Freundschaften eingehen und pflegen. Sie müssen zu viel Verantwortung tragen und sind oft zu erwachsen für ihr Alter. Sie können Ihr Kind oder Ihre Kinder auf Dauer nicht vor diesen Folgen bewahren. Auch wenn Ihnen Ihre Abhängigkeit oder die Ihres Partners als nicht so schlimm erscheint, auch wenn es noch keine sozialen Folgen wie etwa Arbeitslosigkeit gibt, sollten Sie die Situation trotzdem kritisch überdenken. Sie müssen davon ausgehen, dass eine Abhängigkeit immer größer wird. Wenn es also in Ihrer Familie dieses Problem gibt, suchen Sie sich Hilfe: Hilfe für die Erkrankten Sucht ist als Krankheit anerkannt, Suchttherapie wird von den Krankenkassen bezahlt. Es gibt hierfür anerkannte und spezielle Fachkliniken und Beratungsstellen. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder suchen Sie eine Suchtberatungsstelle auf. Hilfe für die Kinder Das Jugendamt kann weiterhelfen. Die Fachkräfte der Bezirkssozialarbeit oder der Sozialpädagogischen Familienhilfe kommen in Ihre Familie und unterstützen Sie und Ihr Kind im Alltag. Hilfe für die Partner Auch Sie benötigen Hilfe in dieser schwierigen Situation. Suchtberatungsstellen bieten auch für Sie als Angehörige Beratung an, darüber hinaus gibt es Selbsthilfegruppen, nicht nur für Betroffene, sondern auch für deren Partner und Kinder. 15

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