Elternbrief Nr. 24

Au ch Schulkinder sollen noch viel spielen. Freizeit oder Freizeitstress? Bis zum Schulalter stellt sich für Kinder nicht die Frage nach Freizeit und Pflicht. Sie lernen, indem sie spielen. Natürlich wurde auch schon im Kindergarten im Rahmen der frühkindlichen Bildung darauf geachtet, dass Kinder etwas lernen, aber eben in spielerischer Form. Mit dem Eintritt in die Schule wird Ihr Kind in festere Strukturen eingebunden. Es besucht regelmäßig den Unterricht, macht täglich seine Hausaufgaben und hat anschließend Freizeit. Viele Kinder gehen dann einem Hobby nach, sind im Sportverein oder lernen ein Instrument. Dies gilt zwar auch als „Freizeit“beschäftigung, aber trotzdem kann ein Kind diese „Freizeit“ nicht selbst bestimmen. Es ist eben nicht „frei“. Der Großteil des Nachmittags sollte aber – auch für ein Grundschulkind – dem Spielen vorbehalten sein. Dabei kommt es nicht darauf an, ob ein Kind im Hort, in der Ganztagsschule oder zu Hause seine Nachmittage verbringt. Wichtig ist, dass es selbst Einfluss darauf hat, wie, was und mit wem es spielt. Auch Grundschulkinder lernen noch, indem sie spielen. An alte und vertraute Spielgewohnheiten können neue Erfahrungen, die sie etwa in der Schule machen, anknüpfen. Das Spiel hilft ihnen außerdem, Erlebnisse aus der Schule zu verarbeiten. Im Spiel finden sie Sicherheit und Geborgenheit. Seien Sie also nicht beunruhigt, wenn Ihr Kind jetzt Spiele bevorzugt, die auf Sie besonders einfach und kindlich wirken. Bei all dem Neuen, das auf Ihr Kind einwirkt, sucht es am Nachmittag weniger die Herausforderung, als vielmehr das Vertraute und Gewohnte. Geben Sie ihm die Zeit und den Freiraum, den es zum Spielen braucht. 9

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