Elternbrief Nr. 24

• • • • • Einnässen hat nichts mit Willensschwäche zu tun. um das Bewusstsein und die Konzentration des Kindes zu fördern. Dabei stehen die Symbole „Wölkchen“ und „Sonne“ für nasse und trockene Nächte. Hat Ihr Kind in einer Woche zwei oder drei Sonnen geschafft, darf es zum Beispiel mit auf einen kleinen Ausflug. In Verbindung mit diesem Belohnungssystem sind die Erfolgschancen sehr gut. Wie kann ich helfen? Schimpfen Sie Ihr Kind nicht. Es ist nachvollziehbar, dass es an Ihren Nerven zerrt, immer wieder das Bett abziehen und das gesamte Bettzeug waschen zu müssen. Aber auch und gerade für Ihr Kind ist die Situation belastender als für Sie. Es kann etwas nicht, was alle anderen können. Und es ist beschämt, weil das scheinbar etwas so Einfaches ist. Beschämen Sie Ihr Kind nicht, indem Sie vor ihm mit anderen über das Einnässproblem sprechen. Wenn Sie dies mit dem Arzt oder der Therapeutin erörtern, tun Sie das am besten zunächst einmal alleine. Auch innerhalb der Familie sollte das Thema mit viel Taktgefühl und möglichst auch mit Gelassenheit behandelt werden. Lassen Sie Ihr Kind nicht zum Außenseiter werden. Wenn es sich zum Beispiel nicht zutraut, bei anderen zu übernachten, erlauben Sie ihm, einen Freund oder eine Freundin über Nacht einzuladen. Auch wenn Sie Medikamenten gegenüber skeptisch sind: Wenn eine Klassenfahrt ansteht und Ihr Kind gerne mitfahren würde, könnte solch ein Medikament Ihrem Kind kurzfristig helfen, für einen gewissen Zeitraum trocken zu bleiben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Stärken Sie das Selbstwertgefühl. Ihr Kind hat so viele gute Eigenschaften! Zeigen Sie ihm, dass es tüchtig und liebenswert ist. Zeigen Sie ihm, dass Sie es – egal ob nass oder trocken – sehr lieb haben. 15

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