18. Elternbrief Erziehungsratgeber Bayerisches Landesjugenda

8 Kinder flunkern gern, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken. Vielleicht erzählt Ihr Kind im Kindergarten, dass es zu Weihnachten ein Pony geschenkt bekommen hat oder der Papa täglich mit dem Flugzeug in die Arbeit jettet. Hat es zu wenig Selbstbewusstsein oder sucht es auf diesem Weg Anerkennung? Vermutlich ist ein bisschen von beidem der Grund für seine maßlosen Übertreibungen. Am besten helfen Sie Ihrem Kind aus dieser Angeber-Falle, indem Sie es in seinem Selbstwertgefühl stärken. Heben Sie öfters seine Stärken und Begabungen hervor, dann braucht es keine „Räuberpistolen“ zu erzählen, um vor anderen zu bestehen. zählt oder Ihnen eine Unwahrheit auftischt, bleiben Sie gelassen. Wer in diesem Alter hin und wieder flunkert, wird weder ein notorischer Lügner, noch gerät er auf die schiefe Bahn. Kinder flunkern auch häufig, wenn sie etwas angestellt haben. Wenn beispielsweise eine Vase zu Bruch geht, haben sie schnell die Ausrede „Ich war’s nicht!“ parat. Aus welchen Gründen auch immer Ihr Kind „Geschichten“ erHäufen sich allerdings die Ausreden, dann sollten Sie überlegen, warum es Ihrem Kind wohl so schwerfällt, einmal einen Fehler zuzugeben. Sind Sie vielleicht zu streng? Hat Ihr Kind Angst vor einer demütigenden Standpauke („Sag mal spinnst du, wie blöd kann man eigentlich sein?!“) oder vor Bestrafung? Dann hilft nur Gegensteuern: Reagieren Sie vernünftig. Erklären Sie Ihrem Kind genau, dass Fehler und Missgeschicke jedem passieren können, auch einem Erwachsenen. Ermuntern Sie es, die Wahrheit zu sagen. Und wenn es keine Angst vor den Konsequenzen haben muss, wird es das auch tun! Warum lügt mein Kind? Vierjährige Kinder können zwischen Wirklichkeit und Phantasie noch nicht zuverlässig unterscheiden. Deshalb lügen sie auch nicht, sie flunkern. Oftmals erzählen sie Geschichten und vermengen dabei das real Erlebte mit erfundenen Begebenheiten und übertreiben dabei gern. Die Grenze zwischen Wahrheit und Unwahrheit ist bei kleinen Kindern fließend. Erst ab dem Schulalter können sie wirklich unterscheiden Angeberei zeigt, dass dem Kind echte Anerkennung fehlt .

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