Elternbrief Nr. 13

– Sprechen Sie miteinander und hören Sie einander zu. Wenn das Gespräch zum Streit wird, verschieben Sie es auf einen späteren Termin, wenn Sie sich beide wieder beruhigt haben. – Vermeiden Sie „Gesprächsmarathons“, die sich über viele Stunden hinziehen. Was Sie in einer Stunde Gespräch nicht gelöst haben, werden Sie zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr hinbekommen. Lassen Sie ein paar Tage vergehen und versuchen Sie es noch einmal. – Suchen Sie sich Unterstützung: Ehe- und Familienberatungsstellen gibt es fast in jeder Stadt. Sie beraten kostenlos und vertraulich. Mit einer neutralen und kompetenten Person lassen sich Konflikte fairer und konstruktiver austragen, zudem bekommen Sie Hilfe und Anregungen, wie Sie Ihr gemeinsames Leben besser gestalten können. – Verzichten Sie auf Verbündete aus dem engeren Umfeld: Weder Eltern noch Schwiegereltern sind geeignet, um mit Ihnen Eheprobleme zu besprechen. Sie wären doch immer auch parteiisch. Bedenken Sie auch, dass es das Verhältnis Ihres Partners, Ihrer Partnerin zu den eingeweihten Personen so belasten kann, dass das einer Versöhnung dann im Weg steht. – Geben Sie Ihre Beziehung nicht vorzeitig verloren, sondern versuchen Sie, gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden. Manchmal allerdings ist die Situation so verfahren, dass Trennungals der einzig mögliche Weg erscheint: Wenn Streit oder Gewalt in der Familie vorherrschen, wenn die Kinder unter dem vergifteten Klima leiden, wenn Sie beide anhaltend unglücklich und belastet sind und alle Rettungsversuche scheitern. Sehr oft ist es auch der Partner, der den Schlussstrich unter die Beziehung setzt und Sie gar keine Möglichkeit mehr haben, diese Entscheidung zu beeinflussen. Dann hat es auch wenig Sinn, zu kämpfen und den anderen möglicherweise unter Druck zu setzen. Auch wenn die Trennung nicht von Ihnen ausgeht, werden Sie sie wohl oder übel akzeptieren müssen. Informationen zu Trennung und Scheidung und darüber, wie Sie Ihrem Kind helfen können, damit fertig zu werden, bekommen Sie im nächsten Elternbrief. 15

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