Elternbrief Nr. 46

Ein Beitrag sollte sein, egal wie klein. Teenager, seine Ausbildung abzuschließen. Stellt sich jedoch heraus, dass er den falschen Beruf oder die falsche Firma gewählt hat, im Betrieb einfach nicht zurechtkommt oder in der Berufsschule überfordert ist, dann kann es durchaus richtig sein, sich umzuorientieren und seinen Ausbildungsplatz zu kündigen – vorausgesetzt man hat eine Anschlussperspektive. Geld abgeben oder nicht? Die Frage, ob Kinder mit eigenem Einkommen zu Hause etwas Geld abgeben sollten, ist in Familien umstritten. Wenn Sie selbst ein geringes Einkommen haben, können Sie von einem Kind, das noch bei Ihnen wohnt, auch einen Beitrag erwarten. Doch ist das auch nötig, wenn es in der Familie finanziell weniger knapp zugeht? Alle Jugendlichen müssen lernen, dass nichts vom Himmel fällt. Auch so selbstverständlich scheinende Dinge wie Essen und Wohnen müssen irgendwie bezahlt werden – und zwar nicht nur von den anderen. Deshalb tun Eltern ihren Kindern keinen Gefallen, wenn sie sie ganz selbstverständlich weiter kostenlos zu Hause wohnen, essen, das Telefon und später auch das Auto benutzen lassen und ihnen möglicherweise sogar noch Taschengeld zustecken. Jugendliche mit eigenem Einkommen sollten einen angemessenen Beitrag zum Familienunterhalt leisten. Durch diesen Beitrag zu Miete und Essen haben sie die Chance, Realitätssinn zu entwickeln und erwachsen zu werden. Der Umgang mit dem eigenen Geld ist ein großes Stück Selbstständigkeit und macht junge Menschen selbstbewusst. Sprechen Sie in der Familie darüber, wie viel jeder von Ihnen für die Gemeinschaft leisten kann. Es geht dabei nicht nur um Geld – auch die Aufgabenverteilung innerhalb der Familie sollte neu diskutiert werden. Wenn Sie den Beitrag Ihres Kindes nicht brauchen, können Sie seinen Anteil für später zurücklegen. Sohn oder Tochter werden über Erspartes froh sein, wenn sie sich eine eigene Wohnung einrichten oder ein Auto kaufen möchten. 9

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