Elternbrief Nr. 45

• • • • • • schlucken Gegenstände. Während Signale wie diese unübersehbar sind, gibt es bei anderen Jugendlichen keine so deutlichen Anzeichen. Sie werden einfach immer stiller, ziehen sich zurück und lassen niemanden mehr an sich heran. Nicht selten suchen Jugendliche Hilfe im Internet. In Selbstmordforen treffen sie auf Gleichgesinnte. Doch statt dort Rat und Unterstützung zu finden, werden Was können Alarmsignale sein? kaum noch Schlaf wenig oder gar kein Appetit Alkohol-, Drogenkonsum Medikamentenabhängigkeit Antriebslosigkeit, Depressivität Sterben und Tod sind häufiges Gesprächsthema Wenn es ohne ersichtlichen Grund zu plötzlichen Stimmungsaufhellungen kommt und Ihr Kind anfängt, persönliche Gegenstände zu verschenken, ist allerhöchste Zeit, etwas zu unternehmen. sie nicht selten in ihrem Wunsch, sich umzubringen, noch bestärkt. Der Tod erscheint plötzlich als die bessere Alternative. Gleichzeitig entsteht ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Der gefährdete Jugendliche fühlt sich endlich verstanden. Dass er dabei in Abhängigkeit gerät, bemerkt er zu spät oder gar nicht. Wenn Sie sich Sorgen um Ihr Kind machen, müssen Sie aktiv werden. Suchen Sie sich eine Person Ihres Vertrauens – das kann zum Beispiel der Hausarzt, die Lehrerin Ihres Kindes oder auch ein Geistlicher sein. Oder Sie nehmen direkt Kontakt zu Erziehungsberatungsstellen, Krisendiensten oder einem Kinder- und Jugendpsychiater auf. Diese Personen sind Experten und wissen, was zu tun ist. Auf jeden Fall muss Ihr Kind therapeutische Hilfe erhalten. Bei akuter Gefährdung ist eine Einweisung in die Klinik oft die einzige Lösung. Dort wird Ihr Kind rund um die Uhr überwacht und hat keine Möglichkeit, sich etwas anzutun. Mit Hilfe von Gesprächen und Medikamenten gelingt es in der Regel, den jungen Patienten aus der Gefahrenzone zu bringen und für eine spätere Therapie empfänglich zu machen. 15

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