Elternbrief Nr. 45

Die Freizeit wird immer weniger. Das Ende aller Hobbys? Hat Ihr Kind einmal ein Musikinstrument gespielt oder Sport getrieben? Hat es sich gern handwerklich betätigt oder sich für Tiere interessiert? Dann fragen Sie sich vielleicht, wo diese ganzen Interessen plötzlich geblieben sind. Es scheint, als hätte Ihr Kind seine früheren Neigungen völlig abgelegt. Das Wichtigste sind jetzt die Freunde, alles andere tritt in den Hintergrund. Eltern bedauern es meistens sehr, wenn ein langjähriges Hobby plötzlich brachliegt. Schließlich war das etwas, womit sich Sohn oder Tochter früher mit viel Eifer und Vergnügen beschäftigt haben. Nicht selten haben die Eltern viel Geld etwa in eine Sportausrüstung oder ein Musikinstrument gesteckt und auch in den dazugehörigen Unterricht investiert. Und was interessiert die jungen Leute nun stattdessen? Nach ihren Hobbys befragt, geben viele an, gern am PC zu sitzen. Shoppen, sich mit Freunden treffen oder ins Kino gehen sind ebenfalls allgemein beliebte Beschäftigungen. Manche Jugendliche bleiben ihrem Hobby allerdings treu: Wer als jüngeres Kind gut in seinem Verein integriert war, wird auch als Jugendlicher noch gerne dort aktiv sein, und wer als Kind Gitarre gelernt hat, hat später vielleicht die Möglichkeit, mit anderen zusammen in einer Band zu spielen. Jugendliche sind natürlich in der Schule sehr gefordert. Vorbei die Zeiten, wo man spätestens um 13 Uhr nach Hause gehen konnte und ein ganzer freier Nachmittag vor einem lag. Auch wenn Ihr Kind keine Ganztagsklasse oder -schule besucht, wird es nun mehrmals in der Woche Nachmittagsunterricht haben. Da bleibt nun mal nicht mehr viel Zeit für Hobbys. Jugendliche verbringen ihre spärliche Freizeit oft lieber in ihrer Clique – und das ist auch sinnvoll. Diese Freundesgruppe hilft ihnen, die Pubertät gut zu überstehen. Sie stützt sie in ihrer Entwicklung. Hier können Jugendliche soziale Fähigkeiten erlernen, die sie im späteren Leben gut brauchen können. 10

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