Elternbrief Nr. 41

Muss das wirklich sein? Ja ! Hauptsache, anders Während sich ein Großteil der Heranwachsenden in Kleidung und Verhalten sehr an seiner Altersgruppe orientiert, gibt es immer auch die bunten Vögel, die irgendwie „anders“ sind. Sie sind durchaus sympathisch, vielleicht witzig, auf jeden Fall originell und stechen aus der Masse deutlich heraus. Die Tochter, die ihre wollene Lieblingsmütze nur zum Schlafen abnimmt oder der Sohn, der von Rastalocken träumt und immer nur mit Hosen auf Halbmast herumläuft, ist für viele Eltern eine kleine Herausforderung. So manche Eltern werden im Verlauf der Pubertät ihrer Kinder mit den gewagtesten Outfits konfrontiert: mit schrägen Farbkombinationen, abenteuerlichen Makeups, wildesten Frisuren, wechselnden Haarfarben – und die meisten versuchen, gelassen zu bleiben. Sie trösten sich damit, dass es in der Regel nur eine Phase ist, die vorübergeht. Einige Eltern machen sich jedoch auch Sorgen: Warum ist es für unser Kind so wichtig, „anders“ zu sein? Hat es mit seinem Aussehen nicht auch Nachteile in der Schule? Wird es vielleicht sogar von den Gleichaltrigen ausgegrenzt oder gemobbt, wenn es sich nicht anpasst? Sprechen Sie mit Ihrem Kind. Versuchen Sie, etwas über die Gründe zu erfahren, warum es sich nach außen hin gerne so präsentiert. Dazu müssen Sie sein Aussehen auch gar nicht infrage stellen. Versuchen Sie lieber, etwas über sein Weltbild zu erfahren, darüber, womit es sich beschäftigt, was ihm gefällt und womit es Probleme hat. Jugendliche, die sich sehr ungewöhnlich kleiden, verbinden damit oft auch eine Botschaft. Sie wollen zum Beispiel keinesfalls wie alle anderen sein. Sie orientieren sich vielleicht an einer Jugendbewegung oder einer Band, die sich einem bestimmten Stil verschrieben hat. Versuchen Sie als Eltern, diese Botschaft zu hören, auch wenn sie Ihnen vielleicht unausgegoren erscheint. Ihrem Kind ist sie wichtig. 8

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