Elternbrief Nr. 41

Essstörungen können tödlich enden! • • • • • • • • „Unser Kind isst nichts mehr!“ Vielleicht legt Ihre Tochter oder auch Ihr Sohn in letzter Zeit extrem viel Wert auf eine schlanke Figur und achtet sehr auf die Ernährung. Das muss noch keine Essstörung sein. Vielleicht war Ihre Tochter in der Tat ein wenig mollig oder Ihr Sohn brachte ein paar Pfund zu viel auf die Waage. Allerdings sollten Sie als Eltern das Ernährungsverhalten Ihres Kindes jetzt nicht aus dem Blick verlieren. Diäten von Jugendlichen können auch aus dem Ruder laufen und in eine Magersucht münden. Magersucht (Anorexia nervosa) ist eine psychische Störung, bei der die Betroffenen ihren Körper nicht mehr richtig wahrnehmen können. Egal, wie dünn sie sind, sie empfinden sich immer als zu dick. Die Betroffenen reduWarnzeichen für eine Essstörung das beständige Gefühl, zu dick zu sein mehrmaliges tägliches Wiegen Beschränkung auf kalorienarme Nahrung, oft auch Babynahrung Auslassen von Mahlzeiten sehr langsames Essen extrem viel Sport Verzicht auf jeglichen Genuss sozialer Rückzug zieren deshalb ihre Nahrungsaufnahme immer weiter und können dabei in ein lebensbedrohliches Untergewicht abrutschen. Doch ab wann kann man bei Jugendlichen überhaupt von Untergewicht sprechen? Die Grenzen dafür sind weit gefasst, weil man das Körpergewicht immer im Verhältnis zum Alter und der Körpergröße sehen muss – und dieses Verhältnis ändert sich in den Wachstumsphasen eines Kindes oft erheblich. Ob es Anlass zur Sorge gibt, müssen Arzt oder Ärztin beurteilen. Nicht jedes überzarte Wesen ist auch magersüchtig! Allerdings erkrankt jedes Jahr rund ein Prozent der Mädchen und Frauen an Magersucht – übrigens zwölfmal so viele wie Jungen. Die meisten Betroffenen verbergen ihren abgemagerten Körper sehr wirkungsvoll unter weiter Kleidung. Oft sind sie auch übermäßig warm angezogen, weil sie durch den Mangel an Kör14

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