Elternbrief Nr. 38

Show und richtiges Leben haben nichts miteinander zu tun. Betrachten Sie als Eltern die Begeisterung Ihrer Kinder mit einer gewissen Sorge? Befürchten Sie, dass sich Ihr Kind im Superstar-Fieber verliert und sich sofort nach seinem 16. Geburtstag zum nächsten Casting anmeldet? Nur die Ruhe. Im Laufe der Zeit verfliegt auch die größte Begeisterung. Kinder werden größer und durchschauen mit der Zeit diese Art von Sendungen. Sie stellen die immer gleiche Machart fest, kritisieren den inszenierten Zickenkrieg unter den Kandidatinnen und nehmen genüsslich die Moderatoren auseinander. Vieles erkennen sie dann als „fake“, also als unecht, und fühlen sich so richtig an der Nase herumgeführt. Am besten gehen Sie gelassen mit dem Thema um. Schauen Sie ruhig einmal mit, damit Sie mitreden können. Und diskutieren Sie mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn danach über die Sendung. Hinterfragen Sie bestimmte Praktiken. Nicht zuletzt dadurch lernen Ihre Kinder, die eigene Kritikfähigkeit zu entwickeln. ein sinnvoller Weg sein könnte. Moderatoren und Jury gewähren scheinbar einen Blick hinter die Kulissen, zeigen den Zuschauern, was Profis angeblich von ihren Kandidatinnen erwarten. Und sie vermitteln, dass man alles erreichen kann, wenn man nur richtig will. Vorausgesetzt, man bringt das nötige Talent mit, hält sich an die Regeln und erfüllt alle gestellten Aufgaben ohne Widerspruch. Dass die Show kaum etwas mit der Realität, dem anstrengenden Alltag eines echten Models oder Sängers, geschweige denn mit der Lebenswelt eines mündigen Bürgers zu tun hat, wird natürlich nicht klar. 13

RkJQdWJsaXNoZXIy MzcwMzIy