Elternbrief Nr. 33

Ihr Kind weiß, was in Ordnung ist und was nicht . Wie kann man nun bei gegenseitigen Besuchen mit den unterschiedlichen Familienregeln umgehen, ohne dass es Ärger gibt? Ihr Kind sollte wissen: Es gelten grundsätzlich die Regeln der Gastfamilie. Wenn also der Freund Ihres Kindes seine Jacke im Flur fallen lässt, können Sie ihn getrost auf die Garderobe hinweisen, an der in Ihrer Familie Jacken und Mäntel aufgehängt werden. Wenn man bei der Freundin Ihrer Tochter nur leise spielen darf, weil deren Papa Nachtschicht hatte und schlafen möchte, so muss Ihre Tochter Rücksicht nehmen. Wenn Sie aber den Eindruck bekommen, dass Ihr Kind in einer anderen Familie unter schlechten Einfluss gerät, sollten Sie das Gespräch suchen. Zunächst einmal mit Ihrem eigenen Kind. Fragen Sie nach: Sind Ihre Kinder in der Familie des Freundes wirklich über Stunden hinweg alleine? Sitzen sie wirklich ganze Nachmittage am Computer? Bekommen sie wirklich Süßigkeiten bis zum Abwinken? Wenn Sie sicher sind, dass Ihr Eindruck stimmt, gehen Sie auf die Eltern zu und sprechen Sie mit ihnen. Machen Sie Ihren eigenen Erziehungsstil aber nicht zum Maß aller Dinge und kritisieren Sie den der anderen Familie nicht. Suchen Sie lieber nach einem Kompromiss. Der könnte so aussehen, dass die Kinder durchaus am Computer spielen oder fernsehen dürfen, aber danach nach draußen zum Spielen geschickt werden. Ihr Kind kann den betreffenden Freund auch öfter zu sich nach Hause einladen oder sich mit ihm auf dem Spielplatz treffen. Ihr Kind ist mittlerweile schon so groß, dass es recht gut selbst einschätzen kann, was noch in Ordnung ist und wo eine Grenze überschritten wird. Wenn Sie als Eltern gesprächsbereit und offen sind, wird Ihr Kind Vertrauen zu Ihnen haben und Ihnen erzählen, was es erlebt. 9

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