Elternbrief Nr. 29

Kinder mit Dyskalkulie sind nicht weniger intelligent als andere! Was ist Dyskalkulie? Die Dyskalkulie ist eine Rechenstörung. Betroffen sind etwa ein Prozent aller Kinder. Aber nicht jedes Kind, das schlecht rechnet, hat eine Dyskalkulie. Wenn jedoch die Leistungen, die ein Kind im Rechnen zeigt, auffallend schlechter sind als die Leistungen in den anderen Fächern, könnte dies ein Hinweis dafür sein. Bei einer Dyskalkulie bleibt das Kind im Bereich Rechnen sehr weit hinter den Erwartungen zurück, die aufgrund seines Alters und seiner allgemeinen Intelligenz eigentlich nahelägen. Kinder mit einer Rechenstörung machen keine „typischen“ Rechenfehler. In jeder Klassenstufe kommen wieder neue Aspekte im Umgang mit Zahlen hinzu, die ihnen Schwierigkeiten bereiten. Kinder mit Dyskalkulie brauchen meist besonders lange zum Lösen von Aufgaben und haben große Schwierigkeiten, sich Zahlen, Mengen und Größen vorzustellen. Oftmals fällt es ihnen auch schwer, sich zu konzentrieren. Sie haben kein Verständnis für Rechenoperationen und können Ergebnisse schlecht abschätzen. Wenn etwa ein Kind mit Dyskalkulie die Zahlen 3 und 5 zusammenzählen soll und zum Ergebnis 2 kommt, dann wundert es sich nicht. Dabei sind Kinder mit einer Rechenstörung nicht weniger intelligent. Sie können in anderen Bereichen ebenso gute oder sogar bessere Leistungen erbringen als andere Kinder. Die Ursachen der Rechenstörung sind noch weniger bekannt und erforscht als die der LeseRechtschreibstörung. Wahrscheinlich sind minimale Entwicklungsstörungen des Gehirns dafür verantwortlich. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind könnte unter Dyskalkulie leiden, sprechen Sie in jedem Fall zunächst einmal mit der Lehrkraft. Durch den gezielten Förderunterricht, der in den meisten Schulen mittlerweile angeboten wird, kann Ihr Kind entsprechend unterstützt werden. 14

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