Elternbrief Nr. 28

Kind nicht, etwas Drängen Sie Ihr zu erzählen. „Na, wie war’s in der Schule?“ Erzählt Ihr Kind Ihnen gerne etwas aus der Schule? Oder müssen Sie ihm alles aus der Nase ziehen? Kinder reagieren hier sehr unterschiedlich. Während die einen beim Nach-Hause-Kommen gleich munter drauflosplappern oder auch einmal wütend ihre Schultasche in die Ecke pfeffern, sind andere Kinder eher still und in sich gekehrt. Was nicht heißt, dass sie nichts zu erzählen hätten! Doch auch wenn man sie direkt fragt, ist nicht sehr viel aus ihnen herauszubekommen. Egal, wie mitteilsam Ihr Kind sein mag, wichtig ist, dass es Zeit für Gespräche gibt. Wenn Ihr Kind mittags oder auch abends nach Hause kommt, braucht es Ihre Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Es hat einen langen und anstrengenden Tag oder Vormittag hinter sich. Es hat viel erlebt, von dem Sie nichts wissen. Seien Sie offen für das, was es Ihnen mitteilen möchte. Auch wenn es nicht viel spricht, so können Sie vielleicht auch Kummer oder Freude an seinem Verhalten erkennen. Wenn es nichts erzählen möchte, dringen Sie nicht in Ihr Kind. Vielleicht ist es in ein paar Stunden, zum Beispiel beim Gutenacht-Sagen, so weit, dass es mit Ihnen reden will. Im Familienalltag treffen Groß und Klein am Nachmittag oder frühen Abend oft recht müde aufeinander. Alle hatten einen arbeitsreichen oder sogar stressigen Tag. Da kann es leicht passieren, dass die Bedürfnisse der Einzelnen untergehen. Abendbrot machen, Aufräumen, Wäsche waschen, all das muss ja auch noch bewältigt werden. Familienrituale können helfen, hier ein wenig Raum zu schaffen und Ruhe einkehren zu lassen. Schon gleich beim Nach-HauseKommen wäre es schön, wenn Sie kurz auf Ihr Kind eingehen könnten mit einem freundlichen „Na, wie war’s in der Schule? Geht’s dir gut?“ Beim gemeinsamen Abendbrot sollte jedes Familienmitglied die Möglichkeit haben, ein wenig von seinem Tag zu erzählen. Wenn ein Kind dabei zu wenig zu Wort kommt, fragen Sie ruhig nach: „Und wie war dein Tag? Hattest du heute nicht Sport?“ Doch was tun, wenn Ihr Kind Ihnen aus der Schule weniger schöne Dinge erzählt, unter denen es leidet und die ihm das Leben schwer machen? Ärger mit 3

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