Elternbrief Nr. 27

Jungs stottern häuf iger als Mädchen. g-oßes Eis! Ich mag ein Warum stottert mein Kind? Stottern ist keine eigentliche Sprachstörung, es ist vielmehr eine Störung im Sprachfluss. Der Sprechablauf wird dabei immer wieder unterbrochen. Einzelne Silben, Wörter oder Laute wollen einfach nicht über die Lippen kommen, oder sie werden mehrmals wiederholt. Manchmal kommen auch immer wieder dieselben Füllwörter wie „und“, „äh“ und ähnliche dazu, oder das Stottern wird begleitet von Tics wie Blinzeln. Etwa fünf Prozent aller Kinder sind vom Stottern betroffen. Stottern tritt unabhängig vom Bildungsgrad oder der sozialen Herkunft auf. Die Ursachen für das Stottern sind noch weitgehend unerforscht. Feststeht, dass mehr Jungen als Mädchen stottern und dass diese Störung in manchen Familien gehäuft auftritt. Stottern entwickelt sich in der Regel vor dem zwölften Lebensjahr. Belastende Erlebnisse wie der Tod eines nahen Familienangehörigen, eine traumatisch erlebte Trennung der Eltern oder ein Umzug können Stottern auslösen. Stotternde Kinder sind oft sehr feinfühlig – umso tragischer ist es, dass sie durch ihr Handicap oftmals den Hänseleien und dem Spott Gleichaltriger ausgesetzt sind. Bei kleineren Kindern ist Stottern nicht selten entwicklungsbedingt und dient dazu, die Sprache zu erlernen: Ein Wort wird so oft wiederholt, bis dem Kind das gesuchte darauf folgende Wort eingefallen ist. Das ist weder für das Kind noch für seine Eltern ein großes Problem. Spätestens im Schulalter jedoch wird das Stottern als Störung wahrgenommen. Im Rahmen des Unterrichts müssen die Kinder vor einer großen Gruppe Gleichaltriger sprechen und bauen entsprechend große Ängste auf. Oftmals entwickeln sie Vermeidungsstrategien, indem sie sich etwa immer mehr in sich zurückziehen. Damit können sie das Sprechen weitgehend umgehen. Wenn Ihr Kind über einen Zeitraum von einem halben Jahr hinweg stottert, sollten Sie Ihren Kinderarzt zurate ziehen. Er kann Ihr Kind zu einem Sprachtherapeuten, einer Logopädin oder auch einer Sprachheiltherapeutin überweisen. Diese Fachleute werden zunächst eine genaue Diagnose 14

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