Elternbrief Nr. 25

Au ch kleine Kinder spüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist . Ich mag ein g-oßes Eis! Suchterkrankungen Suchtbelastete Familien sind keine Seltenheit. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen schätzt, dass etwa 2,6 Mio. Kinder und Jugendliche mit alkoholabhängigen Eltern leben. Fachleute gehen davon aus, dass mindestens 40.000 bis 50.000 Kinder Eltern haben, die von illegalen Drogen abhängig sind. Andere Suchterkrankungen wie etwa Medikamentenabhängigkeit oder Essstörungen sind dabei noch nicht mitgerechnet. Eine Suchterkrankung wirkt sich immer auf alle Familienmitglieder aus, auch wenn Eltern sich bemühen, eine Abhängigkeit und die Folgen, die sich daraus ergeben, von der Familie fernzuhalten. Schon ganz kleine Kinder merken, wenn der Vater unbeherrscht oder die Mutter nicht ansprechbar ist, und sie leiden sehr darunter. Gibt es in einer Familie Suchtprobleme, gibt es auch Streit. Die Sucht verschlingt oft den Großteil des Geldes, das die Familie anderweitig gut gebrauchen könnte. Auch im Beruf wirkt sich eine Abhängigkeit oft sehr negativ aus: Die Arbeitslosigkeit kann schnell zur Realität werden. Die Belastung kann so stark sein, dass es zu Gewaltausbrüchen kommt, oder sich Eltern nicht mehr angemessen um ihre Kinder kümmern können. Trotzdem lieben die meisten Kinder ihre Eltern weiterhin bedingungslos, oft bis zur Selbstaufgabe. Nicht selten suchen sie die Schuld für die Situation bei sich selbst. Sie glauben, mit ihrem Verhalten etwas verändern und ihren Eltern helfen zu können. Kinder versuchen dabei unbewusst, die Familie zusammenzuhalten und die Ausfälle der Eltern auszugleichen. Ältere Kinder übernehmen zum Beispiel oft die Verantwortung für den Haushalt. Jüngere Geschwister spielen gern den Clown, um von den Problemen abzulenken, oder den Sündenbock, um die Schwäche der Eltern zu kaschieren. Familien mit einem abhängigen Elternteil neigen dazu, die Sucht nach außen hin zu vertuschen und den Kindern einzuschärfen, nichts von den familiären Problemen zu erzählen. Der Abhängige wird oft entschuldigt, man springt für ihn ein und kommt für eventuelle Schäden auf. 14

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