Elternbrief Nr. 23

Im Rollenspiel wird Ihr Kind zu jemand anderem. Was spielt mein Kind? Spielen und Spiele werden für Ihr Kind auch in den kommenden Jahren noch ein wichtiger Bestandteil seines Alltags sein. Spielend trainiert es seine Fantasie, spielend lernt es wichtige Kompetenzen, die es auch im späteren Leben immer hilfreich begleiten werden. Nach wie vor mag Ihr Kind Rollenspiele. Im Unterschied zu früher kann es jetzt aber in ganz unterschiedliche Charaktere hineinschlüpfen und dabei ganz in der Rolle einer anderen Person aufgehen. Damit ein Kind das kann, muss es sich seiner eigenen Persönlichkeit sehr bewusst sein. Es kann sich mit seinen Spielfreunden absprechen, es kann also im Vorhinein ein Drehbuch festlegen, nach dem das Spiel dann ablaufen soll. Es kann verstandesmäßig zwischen den verschiedenen Ebenen von Spiel und Realität hinund herwechseln. Für knapp Sechsjährige werden jetzt auch komplexere Konstruktionsspiele interessant. Sie sind feinmotorisch so geschickt, dass sie oft Erstaunliches zustande bringen. Wenn Ihr Kind baut oder bastelt, verwirklicht es seine eigenen Ideen, setzt seine Pläne in die Wirklichkeit um und konstruiert kleine technische Wunderwerke. Das ist nicht nur bezüglich der Geschicklichkeit, sondern auch geistig und psychisch gesehen eine große Leistung. Regelspiele geben zwar der Fantasie wenig Raum. Aber Kinder lernen bei Würfel-, Gedächtnisund anderen Gesellschaftsspielen, sich an bestimmte Spielregeln zu halten und fair um den Sieg zu kämpfen. Doch nicht nur das Gewinnen, vor allem auch das Verlieren will gelernt sein. Gerade jetzt, zu Beginn der Schulzeit, ist es für ein Kind wichtig, das Einhalten von Regeln zu respektieren sowie die Fähigkeit zu entwickeln, mit Erfolg, Misserfolg und Frustration richtig umzugehen. 3

RkJQdWJsaXNoZXIy MzcwMzIy