Elternbrief Nr. 20

Lassen Sie sich herausfordern! Möglicherweise haben Sie sich seit Ihrer Kindheit nicht mehr bewusst mit religiösen Fragen auseinandergesetzt. Sie leben jedoch vermutlich nach den ethischen Grundsätzen und Werten, die Ihnen von Ihrer christlich, jüdisch oder muslimisch geprägten Kultur vorgegeben wurden. Und diese wollen Sie auch an Ihr Kind weitergeben. Herausgefordert durch die Fragen Ihres Kindes könnten Sie sich danach erkundigen, welche Angebote und Antworten die Religionsgemeinschaften dazu geben können. Kinder fra zwingen uns zu denken. gen m Nach Gerade für die Entwicklung von Gewissen und Verantwortungsgefühl kann religiöse Erziehung – durchaus in einem offenen Sinn – eine wichtige Grundlage sein. Religiöse Erziehung sollte darüber hinaus Geborgenheit, Zuversicht und das Gefühl, bedingungslos geliebt zu werden, vermitteln. Wenn Sie zu den Eltern zählen, für die Religion einen sehr hohen Stellenwert hat, sollten Sie sich ebenfalls mit den Fragen Ihrer Kinder befassen. Gerade wenn man meint, sehr viel Klarheit zu haben, kann man die Bedürfnisse seiner Kinder auch aus den Augen verlieren. Eine sehr strenge Religiosität kann Kinder daran hindern, eine eigenständige Persönlichkeit zu entwickeln. Suchen Sie darum den Kontakt zu anderen Eltern und schauen Sie, wie Erziehung in anderen Familien funktioniert. Orientieren Sie sich nicht nur an Ihrem Glauben, sondern auch an der Lebenswirklichkeit Ihrer Kinder und lassen Sie sie nicht zu Außenseitern werden. Eine der Welt zugewandte, liebevolle und kindgerechte Erziehung hilft Ihrem Kind, sich gut zu entwickeln. 9

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