18. Elternbrief Erziehungsratgeber Bayerisches Landesjugenda

Kinder und Eltern ihrem Alter und ihrem Verständnis entsprechend informiert und in alle Entscheidungen mit einbezogen werden sollen; • • • • Ihr Kind möchte genau wissen, was vorgeht . Das Kind hat nicht nur Angst vor dem Alleinsein, es ist auch das erste Mal einer ihm völlig fremden Routine ausgesetzt. Der Eingriff oder die Behandlung, die Arztvisite und die Medikamente – alles Dinge, die Ihr Kleines noch nie erlebt hat. Deshalb ist es auch so wichtig, dass es genau Bescheid weiß, etwa warum ihm Blut abgenommen wird. Wissen sollte es auch, dass es ein bisschen wehtut kann. Wehrt sich Ihr Kind gegen eine Untersuchung, sollten Sie es auf keinen Fall schimpfen. Machen Sie ihm stattdessen klar, warum diese Behandlung nötig ist und dass es davon wieder gesund wird. Wichtig ist auch, Ihrem Kind den Verlauf der Behandlung gut zu erklären. Achten Sie auch bei den Gesprächen mit dem Arzt darauf, dass Ihr Kind alles versteht. Möglicherweise erschreckende Tatsachen sollten Sie aber lieber mit Arzt oder Ärztin unter vier Augen besprechen. Wussten Sie schon... dass es eine „European Association for Children in Hospital“ (EACH) gibt, die sich für die Rechte von Kindern im Krankenhaus einsetzt? Diese Organisation fordert u. a., dass Kinder, die zur Behandlung im Krankenhaus aufgenommen werden, immer ihre Eltern oder andere Bezugspersonen bei sich haben dürfen; sie in einer Umgebung betreut werden sollen, die ihrem Alter und Zustand entspricht. Ein Kind sollte also nicht einfach auf einer Erwachsenenstation behandelt werden; das betreuende Personal speziell ausgebildet und auch in der Lage sein soll, auf die körperlichen, seelischen und entwicklungsbedingten Bedürfnisse des Kindes einzugehen. 14

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