17. Elternbrief Erziehungsratgeber Bayerisches Landesjugenda

Großer Aufwand ist meistens gar nicht nötig. • Erlauben Sie Ihrem Kind auch, Dinge des Alltags mit in seine Spiele einzubeziehen. So kann zum Beispiel aus alten Kochtöpfen ein Schlagzeug entstehen oder aus einem Karton ein Küchenherd zum Spielen. • Allgemein kann man sagen: Je einfacher das Ausgangsmaterial ist, desto mehr Raum gibt es für Kreativität. • Ermöglichen Sie es Ihrem Kind, draußen zu spielen – im Garten, im Park oder auf dem Spielplatz. Auch das regt die Kreativität an, zudem können sich Kinder dort freier bewegen als in der Wohnung. • Die entscheidende Maßnahme zur Förderung und Erhaltung kindlicher Kreativität jedoch ist es, den Medienkonsum der Kinder zu begrenzen. Kinder vor dem Fernseher und Computer Natürlich gehören Fernseher, Smartphone & Co zu unserem Alltag. Und natürlich lassen sich Kinder nicht davon fernhalten. Und sicher wissen Sie auch, welche TV-Sendungen angeblich besonders pädagogisch wertvoll sind. Das mag bis zu einem gewissen Grad stimmen. Aber richtig ist auch, dass die Zeit vor dem Bildschirm Ihrem Vierjährigen mehr schadet als nutzt. Wissenschaftler sind sich einig: Drei- bis fünfjährige Kinder sollten nicht länger als eine halbe Stunde pro Tag vor dem Fernseher oder Computer verbringen. Denn die frühe Kindheit ist entscheidend für die Entwicklung des Gehirns und die Entstehung von Verhalten. So wurde in einer kanadischen Langzeitstudie festgestellt, dass Kinder, die zwischen zweieinhalb und viereinhalb Jahren mehr als zwei Stunden pro Tag fernsahen, später in der Schule Probleme hatten: Sie meldeten sich weniger und waren in Mathematik deutlich schwächer als ihre Mitschüler. Sie waren sportlich weniger aktiv und wogen mehr als ihre Altersgenossen. Auch hatten die Vielgucker mehr Probleme mit ihren Mitschülern: Sie wurden ausgegrenzt und gehänselt. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind wirklich nicht länger als eine halbe Stunde pro Tag auf einen Bildschirm schaut, egal ob auf ein Smartphone-Display oder Fernsehgerät, und wählen Sie die Sendung oder Spiele-App selbst aus. Sie sollten sich dabei auf qualitativ hochwertige Angebote beschränken. Das Gleiche gilt für PC-Spiele. Achten Sie unbedingt auf die Altersangaben. Wichtig ist, dass sich das Kind nach seiner Medienzeit bewegt. Also raus aus dem Wohnzimmer, ab an die frische Luft! 4

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