17. Elternbrief Erziehungsratgeber Bayerisches Landesjugenda

Im Kindergar ten bekommt ein Kind andere Anregungen als daheim. Kreativität fördern Kinder sind kreative Wesen. Kaum ein Kind, das nicht gern malt, bastelt, Höhlen baut oder in der Puppenecke kleine Rollenspiele spielt. Mit Hingabe spielt es Vater-Mutter-Kind oder erlebt als Ritter oder Pirat wilde Abenteuer. Im Kindergarten ist genügend Raum und Zeit, diese Kreativität auszuleben. Zusätzlich erwirbt Ihr Kind Fertigkeiten, mit denen es seine Ideen noch besser verwirklichen kann. Es lernt vielleicht, wie man aus Pappe einen Ritterhelm bastelt und dabei eine Schere oder einen Klebestift benutzt. Es bekommt Anregungen, was es tun kann, damit die gebaute Höhle nicht immer wieder einstürzt. Es erfährt Grenzen, etwa wenn die Piratenspiele so wild werden, dass sich jemand verletzen könnte und ein Erzieher einschreiten muss. Darüber hinaus bietet die sogenannte Freispielzeit, in der die Kinder selbst aussuchen dürfen, was sie spielen, eine gute Möglichkeit, aus sich selbst heraus kreativ zu werden und neue Spielideen zu entwickeln. An der einen oder anderen Stelle werden die Kinder durch die Erzieherinnen dabei unterstützt, ihre Ideen umzusetzen. Neben dem freien Spiel wird die Entwicklung der kindlichen Kreativität aber auch ganz gezielt gefördert: Zusammen mit den Spielgefährten übt Ihr Kind neue Lieder, Tänze und Kreisspiele ein und lernt mit einfachen Instrumenten wie Glockenspiel, Trommel oder Tambourin umzugehen. So wird es spielerisch an die Musik herangeführt und lernt auch, seine Schüchternheit zu überwinden, indem es zum Beispiel an kleinen Aufführungen beim Kindergartenfest mitwirkt oder in einer Gruppe von Kindern etwas vorführt. Es wird darin angeleitet zu malen und zu basteln und entwickelt dabei ganz nebenbei die Geschicklichkeit, die es später auch zum Schreibenlernen in der Schule brauchen wird. Wenn Sie als Eltern die Kreativität Ihres Kindes auch außerhalb des Kindergartens unterstützen wollen, hier einige Tipps: • Farbstifte und bunte Knetmasse sollten in keinem Haushalt mit Kleinkindern fehlen. Auch Fingerfarben und große Papierbögen bieten viele Möglichkeiten. Die Rückseite alter Tapeten ist eine kostengünstige Alternative. 3

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