Elternbrief Nr. 11

Teilen muss erst gelernt werden! Meins oder deins? Parallel zur Sauberkeitserziehung entwickeln Kinder meist ein neues Verhältnis zum persönlichen Besitz. Das, was im Töpfchen landet, „gehört“ Ihrem Kind. Es war nämlich ein Teil von ihm, und das empfindet ein Kind auch so. Insofern ist es ein großartiger Schritt, wenn es sich aus eigenem Antrieb davon trennt und es die Toilette hinunterspült. Seine Spielsachen wird Ihr Kind jedoch des Öfteren gegen die „feindliche Übernahme“ durch andere Kinder verteidigen. Es wird das begehrte Teil energisch an sich reißen! Erst langsam muss es lernen zu teilen. Doch mit der Zeit wird es erfahren, dass es mehr Spaß macht, gemeinsam zu spielen, als alleine vor einem Berg Spielzeug zu sitzen. Gelegentlich wird Ihr Kind auch die Sachen anderer Kinder haben wollen. Wenn es sich nicht traut, den neuen Bagger seines Freundes zu benutzen oder wenn dieser Freund recht besitzergreifend ist, helfen Sie Ihrem Kind zu fragen: „Darf ich damit spielen?“ Ein „Nein!“ des anderen Kindes muss akzeptiert werden, auch wenn es schwerfällt. Bieten Sie in so einem Fall Ihrem Kind ein anderes Spielzeug an: „Schau mal, das Feuerwehrauto ist aber auch toll. Magst du dir das holen?“ Wenn das andere Kind und dessen Eltern einverstanden sind, besteht auch die Möglichkeit, sich ein besonders begehrtes Spielzeug für zu Hause auszuleihen. Dafür, dass Ihr Kind das Spielzeug zuverlässig und innerhalb der vereinbarten Zeit zurückgibt, müssen Sie als Eltern natürlich sorgen. Das Eigentum anderer zu respektieren, lernt Ihr Kind am besten bei Ihnen, in der Familie. Bestimmte Dinge wird es nicht zum Spielen haben dürfen, weil sie Ihnen lieb und teuer sind, Ihren Laptop zum Beispiel oder eine zerbrechliche Teekanne. Auf der anderen Seite sollten aber auch Sie als Eltern die Sachen Ihres Kindes respektieren. Sie sollten nichts von seinen Spielsachen wegwerfen, verschenken oder verleihen, ohne dass es einverstanden ist. 8

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