Elternbrief Nr. 1

Nach der Geburt Sicherlich stehen Sie noch immer stark unter dem Eindruck der Geburt. Für viele Mütter und Väter ist das eine sehr schöne, wenn auch extreme Erfahrung. Vielleicht war es auch ganz anders, als Sie es sich vorgestellt haben, vielleicht hatten Sie einen Kaiserschnitt oder es gab andere Komplikationen. Wie auch immer die Geburt Ihres Kindes verlaufen ist, jetzt sind Sie mit Ihrem Baby hoffentlich zu Hause und dürfen einander endlich richtig kennenlernen. Baby-Blues Ein paar Tage nach der Entbindung haben viele Frauen starke Stimmungsschwankungen, meistens fließen Tränen ohne ersichtlichen Grund. Ursache sind hormonelle Umstellungen, die drei bis vier Tage nach der Geburt stattfinden. Die Schwangerschaftshormone werden nicht mehr produziert, die Milchproduktion setzt ein und die Spannung, die sich in den Wochen vor der Geburt aufgebaut hat, fällt ab. Im Allgemeinen verschwindet diese Stimmung nach einigen Tagen wieder, ohne Folgen zu hinterlassen. Besondere Fürsorge des Partners in dieser Zeit, verständnisvolle Gespräche mit ihm und anderen vertrauten Personen können sehr hilfreich sein. Nicht zu verwechseln sind diese „Heultage“ mit einer Wochenbettdepression. Sie kann in seltenen Fällen auftreten, wenn Sie bereits vorbelastet sind, also schon vor der Schwangerschaft Depressionen hatten, oder wenn in der Familie psychische Erkrankungen vorkamen. Wenn Sie sich außerstande fühlen, ihr Baby zu versorgen, brauchen Sie dringend ärztliche Hilfe. Die Mutter Die ersten acht Wochen nach der Geburt eines Kindes bezeichnet man als „Wochenbett“. In dieser Zeit geschieht in Ihrem Körper so einiges: Die Blutung, die nach der Geburt noch vier bis sechs Wochen anhält und sich in Menge und Farbe verändert, nennt man Wochenfluss. Ihre Gebärmutter verkleinert sich rasant, ein möglicher Dammschnitt oder -riss verheilt. Und Sie lernen, Ihr Kind zu stillen, wenn Sie sich dafür entschieden haben. In dieser Zeit sind viele Frauen noch sehr mitgenommen und müde. Gehen Sie Ihrem Ruhebedürfnis so oft wie möglich nach. Besonders wenn Sie stillen, brauchen Sie Ruhe und Entspannung, damit sich genügend Milch in Ihrem Körper bilden kann. Suchen Sie sich also Entlastung und nehmen Sie jede Hilfe an, die Sie bekommen können. 3

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