Elternbrief Nr. 1

kann man nicht Kleine Babys verwöhnen. oder einfach mal Ruhe braucht und still vor sich hin guckt. Ob es nur mit Schnuller einschlafen kann oder lieber den Daumen nimmt. Ihr Baby ist auf Sie angewiesen und zwar immer und überall. Es braucht Sie und Ihre Liebe. Ohne Sie kann es in den ersten Lebensjahren nicht überleben. Und seine einzige Art sich mitzuteilen ist – zumindest am Anfang – Schreien. Es schreit, wenn es Hunger hat oder friert. Es schreit, wenn es müde ist oder ihm etwas weh tut. Aber es schreit nicht, um Sie ärgern oder gar zu manipulieren. Vielleicht wird Ihnen gelegentlich der Rat gegeben, Ihr Kind ruhig auch schreien zu lassen, um es nicht zu „verwöhnen“. Nach allem, was die Forschung heute über kindliche Entwicklung weiß, ist diese Sichtweise nicht richtig. In den ersten Lebensmonaten kann ein Kind nicht so planvoll denken, dass es Rückschlüsse ziehen könnte. Man kann es in dieser Zeit nicht „verwöhnen“. Vielleicht schreit Ihr Kind aber übermäßig viel und lässt sich weder durch Stillen noch durch Tragen, Schaukeln oder Wickeln beruhigen. Es weint so ausdauernd, dass Sie völlig verzweifeln und nicht mehr wissen, wie Sie Ihrem Kind helfen sollen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind entwickelt sich zu einem Schreibaby, wenden Sie sich an Ihren Kinderarzt oder an eine Schreibaby-Ambulanz, die es mittlerweile in fast jeder größeren Stadt Bayerns gibt. (Mehr zu diesem Thema in einem späteren Elternbrief.) Tagsüber schläft Ihr Kind, anfangs noch mehrmals. Nutzen Sie die Zeit und ruhen sich ebenfalls ein wenig aus. Mit dem Baby müssen Sie mehr planen: Mal schnell um die Ecke eine Zeitung holen? Vergessen, Brot zu kaufen? Das bedeutet: Baby anziehen, Kinderwagen bereitstellen oder Tragetuch anlegen. Erliegen Sie nicht der Versuchung, Ihr Baby unbeaufsichtigt allein in der Wohnung oder im Auto zu lassen, auch wenn es schläft. Nehmen Sie es immer mit. Ihr Baby braucht frische Luft, am besten eine Stunde am Tag. Im Sommer können Sie schon wenige Tage nach der Geburt kleine „Ausflüge“ ins Freie unternehmen. Aber schützen Sie Ihr Kind vor der Sonne. Sorgen Sie für Schatten und verwenden Sie eine spezielle Sonnencreme für Babys. Bei Winterkindern empfiehlt es sich, drei bis vier Wochen zu warten. Sie sollten dann warm angezogen und gut zugedeckt werden. 2

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